Der Hintergrund
In Deutschland ansässige Unternehmen aus der Medizintechnik und Pharmazeutischen Industrie befinden sich angesichts eines zunehmenden Drucks, sich dynamisch entwickelnde internationale Wissensressourcen und -quellen verstärkt berücksichtigen zu müssen, aktuell in einer Phase des Umbaus ihrer Organisationsstrukturen. Auf bislang nur wenig öffentliche Beachtung stieß in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass im Zuge dieser Reorganisationen nicht nur einfache Routinetätigkeiten in der Produktion, sondern zunehmend auch hochqualifizierte Tätigkeiten aus dem Bereich Forschung und Entwicklung ins Ausland verlagert werden, z. B. nach Boston, USA, in die Greater Toronto Area, Kanada, oder nach Shanghai, China. Das Projekt nimmt sich dieser tiefgreifenden Reorganisation der Wertschöpfungsketten in der Pharmazeutischen Industrie und Medizintechnik und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Belange von ArbeitnehmerInnen, insbesondere im Hinblick auf mitbestimmte Arbeit, ausführlich an.
Die Fragestellungen
- Welche Motive und Treiber (Akteure, Rahmenbedingungen) liegen der Verlagerung von FuE-Aktivitäten in den betrachteten Branchen zugrunde?
- Welche neuen räumlichen Abhängigkeiten entstehen zwischen diesen Unternehmensstandorten bzw. welche neue Innovationsdynamiken entstehen für die Standorte in Deutschland in Verbindung mit den ausländischen Standorten?
- An welchen Stellen ist die betriebliche Mitbestimmung/Unternehmensmitbestimmung bislang – formell oder informell – in FuE-Verlagerungsprozesse eingebunden?
- Wie können die Mitbestimmungsakteure zukünftige Veränderungen in diesem Bereich mitgestalten?