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Internationale Zusammenarbeit für eine nachhaltige Entwicklung – wie kann das funktionieren?

In diesem TheorieSnippet von SpacEconomics widmet sich Clara Aevermann ein vorerst letztes Mal dem Thema wirtschaftliche Entwicklung. Dabei geht es dieses Mal um internationale Zusammenarbeit und darum,

  • wie sich das Begriffsverständnis von „Entwicklung“ im Laufe der Zeit verändert hat,
  • weshalb der Begriff „Entwicklungshilfe“ so viel Kritik erntet,
  • was Eurozentrismus damit zu tun hat,
  • weshalb Ressourcenreichtum auch zum Fluch werden kann und
  • was trotz allem Beispiele für eine erfolgreiche internationale Zusammenarbeit auf Augenhöhe sind.

Für alle, die die ersten Folgen der Reihe verpasst haben oder einfach so noch einmal reinhören möchten: Hier gehts zu Folge 1, 2 und 3 der TheorieSnippet Reihe zum Thema wirtschaftliche Entwicklung!


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The Longer Read

Nachdem in den vergangenen TS-Folgen viel über die Relevanz internationaler Zusammenarbeit zur Erreichung globaler Nachhaltigkeitsziele (SDGs) gesprochen wurde, wird in dieser Folge ein genauerer Blick auf die Herausforderungen geworfen, die mit dieser internationalen Zusammenarbeit einher gehen. Dabei wird sehr schnell deutlich: Es wird komplex und ein wenig kompliziert.

Um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ist internationale Zusammenarbeit unumgehbar.
Doch wie können Staaten trotz langjähriger und historisch bedingter Ungleichheiten
auf Augenhöhe miteinander in Verhandlung treten?
– Clara Aevermann

Zunächst wird noch einmal genauer auf den Entwicklungsbegriff eingegangen, denn was unter Entwicklung verstanden wird, beeinfluss auch, wie Zusammenarbeit gestaltet werden kann. Es zeigt sich, dass der Begriff lange von Normen und Werten geprägt war, die festlegen, was gut und richtig ist. Dieses normative Verständnis wurde dabei vor allem von europäischen und nordamerikanischen Normen und Werten beeinflusst. Die Perspektive auf die Welt und die Beurteilung dessen, was man sieht, war also eurozentristisch. Diese Perspektive zu weiten hat viel Zeit gekostet und der Prozess ist noch immer im Gange. Wie in den vergangenen Folgen dieser Reihe zeigt sich auch hier wieder, dass inter- und intragenerationale Chancengleichheit und -gerechtigkeit zwar ein zentrales Ziel der Weltgemeinschaft ist, dass der Weg dorthin aber alles andere als einfach ist.

Inter- und intragenerationale Chancengleichheit und -gerechtigkeit ist zwar ein zentrales Ziel der Weltgemeinschaft, der Weg dorthin aber alles andere als einfach.
– Clara Aevermann

Nicht nur die Perspektive aus der die Welt oft betrachtet und bewertet wird ist noch immer eurozentristisch geprägt. Länder, die nicht der euro-amerikanischen Norm entsprechen, haben es oft auch deutlich schwerer, eigene Perspektiven, Werte, Ziele und Bedürfnisse international zu vertreten und zu erreichen. Setzt man sich damit auseinander, weshalb die Ausgangspositionen verschiedener Länder derart unterschiedlich aussehen, stößt man schnell auf das Thema Kolonialismus. Auch dieses Thema ist komplex und umfangreich, einige zentrale Aspekte werden im Podcast aber thematisiert. So wird deutlich, warum eine internationale Zusammenarbeit auf Augenhöhe trotz großer Bemühungen eine schwierige Herausforderung ist: Während Kolonialmächte von den Rohstoffen ihrer Kolonien, also unterworfener Länder, profitierten, konnten die Kolonien selbst von ihren Rohstoffen keinen Gebrauch machen. Die so entstehende Machtasymmetrie führt nicht nur zu sehr unterschiedlich ausgeprägten Entwicklungen. Es entstehen auch Abhängigkeiten der ärmeren (ehemaligen) Kolonien von den reicheren, (ehemaligen) Kolonialmächten. Wie diese Abhängigkeiten abgebaut werden können, ist noch immer Gegenstand einer vielschichtigen politischen und gesellschaftlichen Debatte, der sich im Podcast auch überblicksartig gewidmet wird.

Auch heute zeigen sich in der internationalen Zusammenarbeit die Abhängigkeiten der Vergangenheit.
– Clara Aevermann –

Trotz der vielen Hürden, Schwierigkeiten und Unklarheiten, die mit den Themen Eurozentrismus, Kolonialismus und Entwicklungszusammenarbeit einhergehen, gibt es doch auch einige Projekte und Initiativen die zeigen, dass internationale Zusammenarbeit auf Augenhöhe möglich ist – und für alle Beteiligten einen großen Mehrwert mit sich bringt. Zwei dieser Projekte, die Deutschland aktuell mit Äthiopien und Chile umsetzt, werden kurz vorgestellt.

Weiteres Material zum Vertiefen und Weiterlernen wird in den Links zu Folge bereitgestellt.

Shownotes von Clara Aevermann

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